Für eine Kultur des Friedens

OTTO HERZ
„FÜR EINE KULTUR DES FRIEDENS“

Jede Gewalttat ist eine zuviel.
Gewalt ist nicht nur an den Rändern der Gesellschaft angesiedelt,
auch in deren Mitte.
Wer auch nur beim Entstehungsprozess von Gewalt wegschaut,
statt genau hinzuschauen,
macht sich mitschuldig.
Ja: auch das Hinschauen reicht nicht.
Gewalt braucht die aktive Gegenwehr,
sonst wird sie immer gewaltiger.
Ein Gewährenlassen,
ein „Das-ist-doch-nicht-so-schlimm-finden“
bereitet den Boden für weitere Gewaltausbreitung vor,
anstatt der Gewalt den Boden zu entziehen.
Gegenwehr gegen Gewalt braucht die besondere Qualität.
Sie kann nicht einfach Gegen-Gewalt sein.
Durch Gegen-Gewalt peitscht sich Gewalt hoch.
Dann wird Gewalt rasch grenzenlos.
Das Gegen-Mittel gegen Gewalt ist der sanfte Mut,
Sanft-Mut.

Textauszug aus: einfach anders, S. 7 ff.
Hg: www.arbeitsstelle-weltbilder.de