Texte

Auszüge aus Texten

 

LERNEN, GEMEINSAM ZU LEBEN
LEARNING TO LIVE TOGETHER
APPRENDRE À VIVRE ENSEMBLE

Jede Kultur, die Menschen in jeder Kultur brauchen einen Ort für sich als Konzentrationspunkt und als identitätsstiftendes Moment. Einen Ort der Tradition, die sich von der Gegenwart aus in die Zukunft hinein fortentwickelt. Die Vielfalt der Kulturen zählt zu den größten Reichtümern der Erde. Soll nicht auch dieser Reichtum verschleudert werden, gar ausgerottet, dann ist, wie beim Artenschutz, ein Kulturenschutz geboten.
In: Sonnenberg 112, Januar 1987, Sonderdruck (dreisprachig)

EIN ‚HAUS DES LERNENS‘, IN DEM ALLE WILLKOMMEN SIND!
Festrede zum 25jährigen Jubiläum des Landeselternrats der Gesamtschulen in NRW
19. April 1997, Hulda-Pankok-Gesamtschule, Brinckmannstraße 16, D-40225 Düsseldorf
Die Schule des gemeinsamen Lernens, die Eine Schule für das gesamte Spektrum von Individualitäten, die unsere Kinder, Jungen und Mädchen, jedes für sich in unverwechselbarer Einzigartigkeit, sind, diese Schule als die ganz normale für alle durchzusetzen, das ist ein Hochplateau mit Weit-Sicht, das ist ein kultureller, ein zivilisatorischer, ein demokratischer Sinn, wie es keinen zweiten schulpolitisch und schulpädagogisch sinnvolleren gibt.
Sonderdruck 29/97 der GEW-HV-Informationen, VB Schule
Im Anhang:
Die eigene Schule pädagogisch gestalten. zwd 8 /1995
Über die Hauptschule hinausdenken. Zwd 8/9, 1996
Abkehr von der Abwehr und der Angst voreinander?
Zwölf Thesen zum Zusammentreffen von Elternhaus und Schule, DLZ 13/14, 1996
Schulisches Kinderrecht: Kosel- statt Elternabend. DLZ 5/6, 1997
Politik und Pädagogik brauchen Visionen. Visionen brauchen Fahrpläne. E&W 4/96
Kriterien für eine gute Schule.
TIMSS – ein zweiter Sputnikschock? DLZ 9/10, 1997
Leistung zählt. Kommentar in Gesamtschul-Kontakte 1/97

„Fünf vor zwölf“. Oder: „DIE SCHULE NEU DENKEN“
Beiträge von Otto Herz in Erziehung und Wissenschaft, Juli 1993 – Mai 1997
Wem Demokratie nicht nur Deklamation bedeutet, muss den Weg von der in hierarchischen Strukturen eingebundenen Staatsschule zur autonom(er)en Selbstbestimmungsschule gehen. Und dies am besten durch Initiativen vor Ort, durch die Bewegung der Basis, durch Entwicklung von unten im Prozess gesellschaftlicher Auseinandersetzung.
In: Freiheit lässt sich nicht verordnen. E&W 1/94

„OVERNEWSED BUT UNDERINFORMED“?
Wo führt die Entwicklung und Nutzung der neuen Medien hin?
Die Verlierer bei den neuen Medien sind u. a. die Lehrerinnen und Lehrer. Neil Postman sagt ganz eindeutig: Selbst die schlechteren Lehrer sind noch besser als die besseren Programme. Selbst hilflose LehrerInnen haben immer noch mehr Menschlichkeit als die Maschinen. Es sei ein Skandal, so Postman, dass die amerikanischen Staaten Riesenbeträge ausgeben würden für die technologische Ausrüstung der Schulen, aber die Lehrerinnen und Lehrer so schlecht bezahlten, dass niemand, der eine qualifizierte Arbeit suche, noch den Lehrerberuf ergreifen wolle.
In: Forum Gesamtschule, Nummer 13, Frühjahr `97, S. 12/13

BEIM GUTEN ERWISCHT
Zehn Schritte zur Er- und SieMUTigung / von Otto Herz
1. Wir organisieren uns in der Schule in Teams und übernehmen als Team möglichst viel in die eigene Verantwortung. Als Team verstehen wir uns so, dass wir nicht alles gleich machen müssen, sondern dass wir gemeinsam darauf achten, dass jede und jeder von uns ihre und seine Stärken leben und ihre und seine Schwächen mindern kann. Der Sinn des Handelns im Team ist Entlastung, nicht Belastung…
Sonderdruck A 3 aus: Pädagogik 9/97, S. 60

„UND WURDE DIE LIEBE GELEHRT?“
Gewalt unter Jugendlichen – mittlerweile ein Muß für jede Schule?
Analysen über die Ursachen der Gewalt gibt es viele. Ihr nennt die Ursachen ja auch. Sie reichen von A bis Z. Von Armut und Anonymität, von Ausgrenzung und selbst erfahrener Aggressivität, von Ausweglosigkeit und Alkohol, von Angeberei bis zur Anomie: Das ist der Zustand in Gruppen und Gesellschaften, in denen die Regellosigkeit zur zuletzt verbliebenen Regel geworden ist. Vom Mangel an Zeit bis zum Mangel an Zärtlichkeit, vom Mangel an Zuwendung bis zum Mangel an Zuversicht.
In: Tatort Klassenzimmer. Texte gegen Gewalt in der Schule. Reiner Engelmann (Hrsg.)
Arena-Taschenbuch Band 1784, 1994, 205 Seiten; Sonderdruck

IM LEBEN LERNEN. IM LERNEN LEBEN
Anstöße zu entlastenden Innovationen / Otto Herz
Schulen waren lange Zeit der Stolz der Städte. Städte haben großartige Möglichkeiten, Lernwege für Lebenschancen zu eröffnen. Die Lebenswelt in den Städten ist eine reichhaltige Lernwelt, aus der Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene Erfahrungen und Einsichten, Erlebnisse und Erkenntnisse schöpfen können. Ob die Chancen einer Stadt von den Städten auch genutzt werden, hängt von der kommunalen Politik ab. Nicht, dass eine Stadt Schulen unterhält, macht sie zu einer Stadt der Schulen. Eine überzeugende Schul-Stadt ist nur die, in der die Stadt selbst zur Schule sich öffnet, zum Lernfeld wird.
in: Sonderheft des Städte-Netzwerk NRW, Ausgabe 6, Postfach 21 13, 59411 Unna
Netzwerke für die „Schule fürs Leben“, 11. August 1999 in Dortmund

AUS PROBLEMEN CHANCEN SCHAFFEN
Im Gespräch: Dr. Paul Schwarz mit Reformpädagoge Otto Herz – nach TIMSS
Die pädagogischen Urtugenden für Lehrer/innen sind das Zuhören, nicht das Vorsagen; das Hinschauen, nicht das Wegsehen; sensible Empfindsamkeit statt der Demonstration eines Sach-Panzers, hinter dem sich die Person verschanzt, aus dem heraus sie ihre Kompetenzen losböllert; sich zuzuwenden, statt sich abzuwenden; ein Modell des Lernens zu sein und nicht der Besserwisserei.
Gekürzt in: Schul-Heft der Reformschule Markersbach, www.jenaplanschule-markersbach.de
Vollständige Fassung bei Otto Herz

LEITBILD
für eine Schulleiterin, für einen Schulleiter, für Mitglieder im Schulleitungsteam
Ein Anstoß von Otto Herz und Armin Lohmann
Als Schulleiterinnen und Schulleiter und Mitglieder in Schulleitungsteams leiten wir unsere Schulen mit folgendem Grundverständnis:
· Schulen sind Orte, in denen Mit-Menschlichkeit gelebt und erlebt werden soll.
· Schulen sind Orte, in denen wir lernen wollen, nachhaltig zu leben.
· Schulen sind Orte der Demokratie als Lebensform.
· Schulen sind Orte, in denen Sinnvolles sinnvoll gelernt wird.
· Schulen sind Orte, in denen alle gut sein und jeder/r besser werden kann.
· Schulen sind Orte, in denen niemand ein Recht auf prinzipielle Lernverweigerung hat.
Sonderdruck von COMED e. V., 10 Seiten © 20. Juli 1999
Auch in: Pädagogische Führung 2/2001, S. 81 – 84
Vollständiger Text siehe www.community-education.de

HAUS DES LERNENS
Festrede zum 75jährigen Bestehen von Schullandheimen in Deutschland
Der Aufbau und der Erhalt der Identität einer Gesellschaft ist insbesondere für die nachwachsenden Generationen auf Orte angewiesen, die von der Vielfalt in der Gemeinsamkeit geprägt sind. Darum bleibt das Wort des Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt aus seiner ersten Regierungserklärung eines sozialdemokratischen Bundeskanzlers in der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg auch unter dem Aspekt des globalen Lernens in der Phase der Globalisierung unersetzbar bedeutungsvoll: „Die Schule der Nation ist die Schule“.
In: das Schullandheim. slh 191 – 2002 – Heft 1

Wer gegen Noten ist, ist nicht gegen Anstrengung
Eine Replik auf die Rede von Bundespräsident Roman Herzog zur Bildungspolitik / von Otto Herz
Es ist gut, dass der Bundespräsident als Inhaber des höchsten Amtes des Staates persönlich und öffentlich dieüberragende Bedeutung des Bildungswesens für eine zukunftsfähige Gesellschaft hervorgehoben und deutlich gemacht hat, dass die Ressource Bildung ein unverzichtbares Mittel des sozialen Ausgleichs und ein Lebenselixierder Demokratie in einer aufeinander angewiesenen Weltgemeinschaft ist… Rundschau, Samstag, 22. November 1997, Nr. 272
Dokumentation, Seite 14, Ganzseitiger Sonderdruck

Lernen ist wichtiger als Unterricht
Eine Pro-Vokation von Otto Herz
Durch die Lande schallt der Ruf: „Im Mittelpunkt der Schule steht der Unterricht.“ -Einerseits ist das eine Banalität.So ist es. Fast ausnahmslos ist Schulzeit durch Unterrichtszeit, im viel gescholtenen 45-Minuten-Takt, festgelegt. Mit Unterrichtsabdeckungsgarantien – welch eine Sprache! – sollen (und können offensichtlich) Wahlkämpfe gewonnen werden. Eltern sind mit so plumpen Parolen leicht zu verführen, weil ihnen die komplexeren Fragen gelingender Schulpädagogik (zu) oft verschlossen bleiben. Das ist nicht den Eltern anzulasten…
GEW-Zeitung Rheinland-Pfalz 7-8 / 2000, Sonderdruck, 3 Seiten
auch in: Lernende Schule, 11 / 2000, Seiten 9 – 11

EINE EINLADUNG, IM LERNEN ZU LEBEN
Eine Vision von Otto Herz
Die Schule prägt die Vorstellung vom öffentlichen Lernen in den nachwachsenden Generationen. Wer wirklich davon überzeugt ist, dass lebenslanges Lernen ein Gebot dieser Stunde und des begonnenen Jahrzehnts und Jahrhunderts ist, der muss aber auch alles dafür tun, damit der Lernbegriff bei nahezu allen positiv besetzt ist. Wenn Lernen durch die Erfahrungen in der Schule nicht positiv besetzt ist, dann werden systematisch Barrieren zur Verhinderung der Bereitschaft des lebenslangen Lernens aufgerichtet. Wer will das? – Ich nicht. Die Ganztagsschule als die Koordinationsinstanz für eine anspruchsvolle Lernsymphonie unter anerkennender Beteiligung auch vieler Außerschulischer ist eine neue Chance, nicht ganz neue Ambitionen wieder zu beleben. Wie dies aussehen kann, zeigt die nachfolgende „Vorstellung“ einer Ganztagsschule …
in: BDKJ Journal, 10. Jg., Nr 10, Oktober 2001, S. 4 – 7
Schwerpunkt: Ganztagsschule … Lernort für das Leben?

FÜR EINANDER DA SEIN
Partnerschaft zwischen den Generationen
Festrede von Otto Herz zur Eröffnung des Seniorenkollegs
der Universität Leipzig 2001/2002, 08. 11. 2001, Großer Saal des Gewandhauses
Lernen ist das Lebenselexier des Menschen. In der Lernenden Gesellschaft – die Bezeichnung Lernende Gesellschaft ziehe ich dem verbreiteten Begriff der Wissensgesellschaft vor, denn die Lernende Gesellschaft ist eine dynamische, eine voranschreitende, eine zukunftsoffene, eine Gesellschaft, die weiß, dass sie nie abgeschlossen ist, nie einen Endpunkt erreichen kann, während die Wissensgesellschaft eher ein statisches Verständnis von sich nahe legt. In der Lernenden Gesellschaft heißt die confessio: Ich lerne, also bin ich. – Lerne ich nicht mehr, werde ich nicht mehr lange sein. Der Verzicht aufs Lernen in das Ende von Entwicklung. Das gilt für uns als Einzelne genauso wie für jede Gesellschaft insgesamt. Doch fragen wir weiter: Die Lebens-Qualität von Lernen: worin besteht sie genau? – Lassen Sie mich das Lernen literarisch loben …
in: Sonderdruck, beim Autor
auch in: NaSch 17, Zeitschrift für Community Education (im Druck)

10 JAHRE NASCH: NACHBARSCHAFTSSCHULE LEIPZIG
Ein Blick zurück, ein Blick voraus
mit:
· PLÄDOYER FÜR EIN BEFREIENDES LERNEN
Rede auf dem 2. FORUM FREIE PÄDAGOGIK in der
Leipziger Karl-Marx-Universität am 27./28. Januar 1990
· LERNEN VOM IMKER NEBENAN
Einblicke in die Leipziger Nachbarschaftsschule
in: Festschrift der Nachbarschaftsschule zum zehnjährigen Bestehen (auszugsweise)
vollständig: Sonderdruck, beim Autor, mit der Rede 1990
und dem Text im vorwärts, 3/98, S. 16

ABSTAND VOM ZEITGEIST
Die Pädagogik prüft sich selbst: 25 Jahre Bielefelder Laborschule und Oberstufen-Kolleg / Ein aktueller Kommentar von Hartmut von Hentig
Eine .. herbeikommandierte Leistung ist das Gegenteil von dem, was wir angesichts einer Zukunft brauchen, die immer weniger weit und immer weniger genau vorhergesagt werden kann. Da muss Leistung ein Akt der Einsicht und Überzeugung sein, frei und freudig erbracht. In dieser Frage haben die Kinder die Laborschule und die Kollegiaten das Oberstufen-Kolleg weise gemacht. Sie fragen ihre Lehrer: „Warum?“ und „Wozu?“ und prüfen die Antworten ohne Respekt.
Frankfurter Rundschau, Freitag, 10. September 1999, Nr. 210
Dokumentation, Seite 26, Ganzseitiger Sonderdruck

Die Avantgarde
von Otto Herz
Sechs Phasen
und ein Hoffnungsschimmer

* Zuerst wirst du nicht wahrgenommen
* Dann wirst du geringschätzig betrachtet
* Dann stößt du auf Ablehnung
* Dann erfährst du heftigen Widerstand
* Dann sollst du zum Aufgeben verführt
oder bestochen werden
* Schließlich wirst du bedroht, bekämpft,
vielleicht sogar vernichtet

Wenn du das alles
dann dennoch überlebt hast,
dann kann es sein,
dass du in Umkehrung
eines historischen Beispiels damit überrascht wirst,
dass auf
das
»Kreuzige ihn« ein
»Hosianna« folgt.

in: Zivilcourage JETZT von der Stiftung zur Förderung der CIVIL-COURAGE
© 2002 by Arena Verlag GmbH

Ohne Frieden ist fast alles nichts
von Otto Herz
Wenn mir das Fremde zum Freund werden soll, wenn ich aus der Ent-Fremdung in die Be-Freundung hineinkommen will dann muss ich in andere Kulturen eintauchen. Eintauchen in andere Kulturen dort, wo sie aus ihrer Geschichte heraus gelebt und weiterentwickelt werden. Keine Literatur, kein Film, keine E-Mail, kein Internet kann die Real-Begegnung mit einer anderen Kultur ersetzen. Die Begegnung mit Menschen, ihren Ahnen, ihren Mythen, die Begegnung mit den Landschaften, die Begegnung mit Flora und Fauna, Begegnung mit der Musik, mit den Düften, mit dem Sternenhimmel – sie sind für das Verstehen und die Verständigung, für das Be-Greifen unersetzbar. Das Be-Greifen ist die zivilisatorische Alternative zum An-Greifen.

in: Zivilcourage JETZT von der Stiftung zur Förderung der CIVIL-COURAGE
© 2002 by Arena Verlag GmbH
auch in: junge visionen
© 2001 Horlemann

9 ARGUMENTE FÜR LÄNGER GEMEINSAM LERNEN
Gemeinsames Lernen ist ein Lernen der Vielfalt in der Gemeinsamkeit, durch das die Einzelnen durch ihre Verschiedenheit in den Lerngruppen angeregt, gestützt und gestärkt werden. Im gemeinsamen Lernen wird die optimale Förderung aller mit der Erfahrung des sozialen Zusammenhalts und der sachlichen Zusammenhänge ausbalanciert.
In: Humane Schule. Mitteilungen des Bundesverbands der Aktion Humane Schule (AHS), 29. Jg., Oktober 2003, Seiten 1 – 4

DIE SCHULE FÜR EIN MODERNES DEUTSCHLAND
Was also ist eine moderne Schule in einem modernen Deutschland?
10 Angebote:
1. Future studies: Zukunftsstudien
2. Alle ins Ausland: die Welt ist meine Heimat
3. Projekt VERANTWORTUNG: Schüler arbeiten für das Gemeinwesen
4. Selbst-Lern-Zentrum (SLZ): Vielfalt in der Gemeinsamkeit
5. Der QualiPass: jede Leistung verdient Anerkennung
6. Weltethos: Spiritualität im „Haus des Lernens“
7. Sustainibility: nachhaltig leben
8. Zivilcourage: ausgezeichnet!
9. VerGEWISSerung: selbst-kritisch und selbst-bewusst
10. Schule in gemeinsamer Verantwortung
In: Frei von Furcht und Not. Eine Menschenrechte-Lesebuch.
Patmos Verlag Düsseldorf, Januar 2004, Seiten 174 – 179

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