TEACH FIRST DEUTSCHLAND (TFD): Rede zu den ALUMNIS und FELLOWS

TEACH FIRST DEUTSCHLAND (TFD)
„Alles begann am Jungfer
nstieg in Hamburg – heute präsentieren wir den …
ALUMNI-SUMMIT 2017, 15. 07. 2017, in Bielefeld

*              Ab 10.00 Uhr:    Tagesprogramm in der Kuhlo-Realschule,
Fritz-Reuter-Str. 30, D-33604 Bielefeld
*              Ab 19.00 Uhr:    Abendprogramm in der Hechelei Bielefeld,
Ravensberger Park 6, D-33607 Bielefeld

„Der ALUMNI-SUMMIT bündelt die Expertise der Jahrgänge
und schafft so Wirkung im Sinne der gemeinsamen Vision“ – Der Summit soll drei Kernfunktionen erfüllen: KOMPETENZ STÄRKEN * GEMEINSCHAFT STÄRKEN * WIRKUNG VERSTÄRKEN

Am Sonntag, 16. 07. 2017, ca. 13.00 Uhr, habe ich mit dem nachfolgendem Text angefangen …
Nach mehreren Tagen Unterbrechungen habe ich dann den Text am 20. 07. 2017, nachts um 01.20 Uhr,
erst einmal in 309 der AHS abgeschlossen: und noch in der Nacht an TFD – später auch an SHL – als mail  mit Anhang verschickt – und um Kommentare, Ergänzungen, ggfs. Korrekturen gebeten … Gravierendes ist bisher nicht eingegangen … So stelle ich also den Text JETZT, 27. 07. 2017, ins Netz für alle die, die sich dafür inter-essieren mögen … * 20. Juli 1944: der Tag des – gescheiterten – Attentats auf Adolf Hitler …

Wenn ich gestern am Abend in der Hechelei der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld beim Abend-Empfang von TEACH FIRST DEUTSCHLAND (TFD), beim ALUMNI SUMMIT, auch etwas von der Bühne aus zu den Anwesenden im Plenum gesagt hätte, wozu ich durchaus Lust gehabt hätte, es kam dann aber nicht zustande, dann hätte das von mir zu Sagende in etwa SO heißen können … – Was ich hier jetzt nachträglich aufschreibe, darf m. E. ruhig etwas länger geraten, als ich es wohl von der Bühne aus gesprochen hätte … – Und diese schriftliche Fassung erlaubt mir auch – sachliche und auch persönliche – Anmerkungen noch hinzuzufügen …

LIEBE TFD-Alumni!
Und alle Ihr „Lieben Neuen“, Ihr NOVIZEN gewissermaßen,
die Ihr Euch aber alle jetzt schon klar entschlossen haben und Euch
davon überzeugt zeigen solltet, dass Ihr auch einst TFD-Alumni werdet!!!

IHR wisst, dass die Parlamente in Deutschland, z. B. der Deutsche Bundestag,
aber auch die Landtage u. a. Legislativ-Organe, nach einer Wahl vom jeweiligen ALTERs-Präsidenten/von der jeweiligen ALTERS-Präsidentin für die neue Phase eröffnet werden … – Ich vermute, dass ich heute hier der ALTERS-Präsident bin.
Oder bietet jemand mehr als 73 Jahre??? [1]
HEUTE bei EUCH in dieser festlich-fröhlichen Runde, bei diesem TFD-SUMMIT,
der ALTERS-Präsident zu sein, legitimiert mich als erstes, förmlich wäre wohl zu sagen, „es ist mir eine Ehre“, ein paar Worte an EUCH richten zu dürfen.

Über die Rolle des Alterspräsidenten hinaus, gibt es aber noch weitere Gründe, weshalb ich mich von ganzem HERZen freue, die Anspielung auf meinen Nach-Namen kann ich „natürlich“ nicht unterlassen, weshalb ich mich von ganzem HERZen freue, zu EUCH sprechen zu dürfen …

IHR trefft Euch in diesen Tagen in der Stadt BIELEFELD, im Groß-Raum BIELEFELD.
Und jetzt sind wir hier zusammen in der „Hechelei“ der historischen Ravensberger Spinnerei. (Für die, denen der Begriff der „Hechelei“ nicht sofort klar ist, was damit gemeint war/ist, erwähne ich: in der Hechelei wurde zu Spinnereizeiten seit 1895 der Flachs „gehechelt“, meint: er wurde „gekämmt“ …)

EUCH hier im Raum BIELEFELD zu begrüßen und zu EUCH in der Hechelei der eh. Ravensberger Spinnerei sprechen zu dürfen, will ich als eine weitere Legitimation dafür ansehen, dass ich das Wort ergreife: denn ich bin ortsansässiger Wahl-Bielefelder

1970 kam ich nach Bielefeld. Ich kam von einer Universitäts-Neugründung, von der Reform-Universität Konstanz, der „Bodensee-Universität“, wo ich zuvor und zuletzt studiert hatte. Ich ging von Konstanz nach Bielefeld, vom Bodensee nach Ost-Westfalen, um beim Aufbau einer weiteren neuen, einer weiteren REFORM Universität, eben der Ost-Westfalen-Universität, mitzuwirken. Ihr dürft wissen, dass über den genauen Stand-ort der Ost-Westfalen-Universität lange und heftig regional- und vor allem kultur-politisch gestritten wurde. Die Streit-Frage hieß: soll die Ost-Westfalen-Universität im katholischen Paderborn, wo es immerhin schon eine Pädagogische Hochschule gab,
oder im eher protestantisch geprägten Bielefeld – das in diesem Jahr 2017 150 Jahre bestehende BETHEL, die von Bodelschwingh’schen Anstalten z. B., lassen grüßen – ihren Ausstrahlungs-Ort finden …

Für mich war ein Weiter-Wandern von einer Universitäts-Neu-Gründung im südlichen Bodensee-3-Länder-Grenz-Land, eben von der Universität Konstanz, an diese weitere Universitäts-Neugründung, nun eher inmitten von Deutschland gelegen und eher nach Norden hin orientiert, insofern besonders interessant, weil ich mich als Student vom Studienbeginn im Sommer-Semester 1965 an für eine radikale Universitätsreform, näm-lich für die Ablösung der alten Ordinarien-Universität hin zu einer demokratischen Wissenschafts-Lern-Landschaft, engagiert hatte.

Ich hatte an der Universität Hamburg: IHR schreibt in Eurer Selbstdarstellung: „Alles begann am Jungfernstieg in Hamburg …“ mein – wunderbar freies, mich weiter befreien-des, mein recht breites und mich durch Studienvorgaben kaum einengendes – Studium der HUMAN-Wissenschaften 1965 begonnen … Schon 1967 wurde ich zum ASTA-Vorsitzenden gewählt als Nachfolger der zwei ASTA-Vorsitzenden, Detlev Albers und Gert-Hinnerk Behlmer, die den legendären studentischen Wider-Spruch UNTER DEN TALAREN MUFF VON TAUSEND JAHREN ins Hamburger AudiMax bei der univer-sitären Semestereröffnung vor den farben- und ordenreich dekorierten Magnifizenzen, Spectabiles etc. getragen hatten …

Und ich war dann gleich danach, ohne den ASTA-Vorsitz in Hamburg überhaupt nur tatsächlich antreten zu können, 1967/68, am Beginn also der „heißen Zeit“ des bundes-republikanischen studentischen Aufstands, der Studenten-Revolte, stv. Vorsitzender des vds, des verbands deutscher studentenschaften, also der Gesamt-Vertretung aller (west-) deutschen Studentenschaften – zuständig für den Bereich BILDUNG … [2]

Für mich war diese Neue Universität in Bielefeld aber auch noch deswegen interessanter als alle anderen Studienorte in Deutschland sonst, weil es Teil der Neugründungskon-zeption dieser Universität war, dass es galt, als Teil einer Universität, ein Allein-Stel-lungs-Merkmal in der deutschen Hochschul-Landschaft bis im Grunde heute, die „Schule des 21. Jahrhunderts“ als Teil der Universität mit auszudenken, sie mit zu planen, sie real, auch architektonisch, zu bauen, schließlich sie 1974 mit den Kindern – schon ab 5 Jahren, das gab es vorher in Deutschland auch noch nicht, zu eröffnen, um dann diese Zukunfts-Schulen in ihrer Gegenwart tag-täglich – über den Ganztags- und Gesamt-Schul-Tag – mit Kinder- und Jugendlichen-Leben lern-froh und lebens-relevant zu erfüllen.

Erstmals nach Ende des II. Weltkriegs sollte in (West-)Deutschland eine UNIVERSITÄT SCHUL-Träger sein. Vor allem deswegen, um NEUE SCHULE neu denken und neu  gestaten zu können. Die wissenschaftliche Verantwortung von FREIHEIT dank und durch FORSCHUNG und LEHRE sollte, so war jedenfalls die Hoffnung, bestimmend sein für die hoch differenzierte, für die individualisierte Lern-Gestaltung und die Gestaltung des gesamten Ganztags-Gesamt-Schul-Lebens, für die die Erfahrung von verbindender Soziabilität auch ein entscheidendes Kriterium war … – Die NEUE SCHULE sollte wesenhaft entzogen sein der Herrschafts- und Verfügungs-GEWALT von landes-bürokratischen Verwaltungs-Reglements … – SO entstanden hier in Bielefeld die „Versuchsschulen des Landes NRW an der Universität Bielefeld“; es entstanden die Bielefelder LABORSCHULE und das Bielefelder OBER-STUFENKOLLEG, ein Magnet für Schul-Reform und Schul-Entwicklung bis heute!

Sich mit diesen beiden Schul-Projekten zu beschäftigen, auch noch bald 50 Jahre nach ihrer damals, alten Lern-Staub gründlich aufwirbelnden Gründung, möchte ich Euch Allen ausdrücklich empfehlen; nicht nur denen, die im engeren Sinne pädagogisch-professionell unterwegs sind …! Denn ich wünsche mir – und ich wünsche vor allem EUCH -, dass Ihr ALLE in Eurer TFD-Zeit möglichst viele LERN-Orte kennenlernt, die, durchaus variantenreich verschieden, es sich dennoch als Pflicht vorgenommen haben, in der täglichen Praxis daran zu arbeiten, Pädagogik als unumkehrbaren Prozess der BeFREIung zu verstehen und umzusetzen im Blick auf Mit- und Selbst-Bestimmung.[3]

Wenn Ihr diesen historischen Rück-Blick, in mancher Weise aber noch immer eher ein Voraus- und Zukunfts-Blick, noch einen Moment aushaltet, dann muss ich auch noch etwas sagen zu diesem nun ganz speziellen genius loci, der HECHELEI in der ehema-ligen Ravensberger Spinnerei, wo wir uns ja im Augenblick befinden …

Denn: diese Alte Spinnerei, ein Kleinod frühindustrieller Bau-Kunst, sollte im damaligen – unhistorischen, unsensiblen, unreflektierten – Modernisierungs-Wahn der 60er, der 70-iger Jahre einfach abgerissen werden.

Wachsame Geister leisteten aber Widerstand! Widerstand! Widerstand! – Und so ist es das Verdienst der ersten, auch aus dem studentischen Protest herstammenden Bürger-Bewegung in Bielefeld, dass wir heute an diesem wichtigen Abend in solch einem großartigen Ambiente denken, reden und feiern können …

Rechtzeitiger Widerstand ist das immer wieder gebotene
Kampf-Mittel gegen gedankenlosen Unverstand!!!

Wir StudentInnen damals, die schon auf eine konsequente und – ich wiederhole: radikale – Überwindung des Veralteten aus waren, wir waren dennoch und gleichzeitig weit-sichtig genug, wirklich Bewährtes auch zu bewahren. Und darum möchte ich Euch als Abschluss erst einmal dieser Bielefelder Lokal- und Regional-Geschichte die Weisheit der Angel-Sachsen mit auf den Weg geben, die auch leitend und weg-weisend sein kann, sein sollte für Euer sonstiges Tun:

Care the old and courage the new.

TRADITION UND INNOVATION schließen sich keineswegs gegenseitig aus; sie müssen sich nicht blockierend im Wege stehen. TRADITION UND INNOVATION können sehr wohl zwei Seiten einer zukunfts-fähigen und einer zukunfts-geeigneten, einer zukunfts-gestaltenden Medaille sein.

Warum freue ich mich SO, dass ich hier zu EUCH sprechen darf? – Ich freue mich, weil ich nun, manche mögen meinen: nach einem langem Anlauf, nun aber von Angesicht zu Angesicht! – EUCH eine, EUCH meine LIEBES-Erklärung vortragen darf:

Wenn ich gefragt werde, woher ich meinen ZUKUNFTS-OPTIMISMUS in einer unver-kennbar komplizierten und in vielen Dimensionen stark gefährdeten Welt habe, dann antworte ich – in aller Regel – so: ein Grund dafür

sind insbesondere zwei Gruppen von Menschen, die ich als Hoffnungs-Träger,          mehr noch: die ich vor allem als Hoffnungs-TÄTER erkenne und anerkenne,   die ich in ganz besonderer Weise wert-, die ich wert-, die ich wert-schätze,        weil ich der Überzeugung bin:

so lange solche Menschen wie IHR sich auf solche Weise für DAS enga-gieren, wofür IHR EUCH engagiert, so lange gibt es einen wirksam-wert-vollen, einen erfolgreichen AUF-STAND gegen einen UNTER-GANG!

Und WER sind diese beiden Gruppen von Menschen[4]:
* Für die eine Gruppe steht das Kürzel SHL: SCHÜLER HELFEN LEBEN!

* Und für die zweite Gruppe steht – jetzt werdet Ihr Euch aber wundern –
das Kürzel TFD! – TFD: TEACH FIRST DEUTSCHLAND!
  Für die zweite Gruppe steht also … IHR!!!

EUCH kennt IHR selbst am besten! Darum muss ich jetzt zu EUCH nichts mehr eigens sagen!

Doch wer und was sich hinter SHL verbirgt, nein, nicht verbirgt, sondern sich eindrucksvoll öffentlich zu erkennen gibt, sich in gesellschaftliche Prozesse einmischt, eingreift, über unsere Landesgrenzen hinaus, das erzähle ich denen, die es gleich wissen wollen, nachher, wenn ich diese Bühne verlassen habe … – Oder ich erzähle es Euch – und anderen auch – gerne auch ein andermal in anderen Zusammenhängen … – Oder Ihr macht Euch selbst schlau! Das ist ja in unserer multimedial-digitalisierten Welt kein Problem. SHL nennt sich selbst „Deutschlands größte jugendpolitische Hilfsorganisation.“
TFD muss SHL auch schon deswegen kennen, weil jede Schule, an der ein Fellow tätig ist, an der ein Alumni tätig war, sollte, muss m. E. teilnehmen am SOZIALEN TAG, den SHL durchführt …[5]

Doch begnügt EUCH, bitte, nicht damit, den Wunsch möchte ich dann doch schon noch anschließen, begnügt EUCH nicht mit mehr oder weniger „Informationen an sich“. Denn:
PEOPLE MAKE THE DIFFERENZ!
Es sind immer
lebendige Menschen, die der Menschlichkeit,
die der Mit-Menschlichkeit für die Menschheit
zum Ausdruck und zum Durchbruch verhelfen.

Mit weisen Worten von wahren Menschheits-Führern möchte ich jetzt mein Gruß- und Dankeswort an EUCH für heute abschließen[6]:

VISION
Wenn das Leben keine Vision hat,

nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte,

dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen.

                                               Erich Fromm

DANK an EUCH von TEACH FIRST DEUTSCHLAND,
dass IHR eine VISION habt, für die IHR EUCH WAHR-lich anstrengt …


WAS IM LEBEN ZÄHLT

SORGE FÜR ANDERE
„Was im Leben zählt, ist nicht, dass wir gelebt haben,
sondern wie wir das Leben von anderen verändert haben.“
Sich ernsthaft um andere zu sorgen, sowohl
im privaten wie öffentlichen Leben, würde uns der Welt,
nach der wir uns so sehnen, sehr viel näher bringen.“
Nelson Mandela

IHR Fellows und IHR Alumni von TEACH FIRST DEUTSCHLAND, IHR
sorgt EUCH im privaten wie im öffentlichen Leben um Andere, um Kinder und
Jugendliche vor allem, die dringend auf diese Sorge angewiesen sind …
Ihr tragt damit dazu bei, dass – vor allem – unsere (Bildungs-)Welt gerechter wird,
gerechter, als sie es ohne Eure Unterstützung wäre …

HOFFNUNG

      Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,

sondern, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht.

                                                                Vaclav Havel

DANK an EUCH von TEACH FIRST DEUTSCHLAND,
die IHR und dass IHR HOFFNUNGS-TRÄGER und HOFFNUNGS-TÄTER seid!
Keine Hoffnungs-Losen, sondern Hoffnungs-Volle,
die um den SINN ihres Handelns wissen.

CHANGE
Be the change you want to see in the world.                                                                            Mahatma Gandhi

DANK an EUCH von TEACH FIRST DEUTSCHLAND,
dass IHR LEBT, was IHR LEHRT.

                                       KEIN ZWEIFEL
Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen   die Welt verändern kann … TAT-sächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.
Margred Mead

DANK an EUCH von TEACH FIRST DEUTSCHLAND,
dass IHR eine solche – zwar noch kleine, aber wachsende – Gruppe seid,
  die die Potenz in sich trägt, diese Welt – zum BESSEREN – zu verändern!

PS:
IHR seht es mir, bitte, nach, dass ich diesen ZITATEN-SCHATZ von wahren Mensch-heits-Führern, dann aber auch definitiv, beenden werde, damit beenden möchte, mit zwei eigenen Zitaten … – Das erste eigene Zitat könnte ich auch mit VISION überschrei-ben; ich bleibe aber bescheidener und nenne es schlicht eine AUFGABE, eine anspruchs-volle Aufgabe freilich:

DIE AUFGABE DER SCHULE IST ES,
DAS
GELINGEN ZU ORGANISIEREN,
NICHT, DAS MISSLINGEN ZU DOKUMENTIEREN.

Diese Aufgabe, dieser Auftrag gibt es – schaut hier auf die Leinwand – gedruckt als A-2-Plakat und als MAXI-Postkarte. Gedruckt so bunt wie das LEBEN ist, so bunt, wie das                                                      GELINGEN sich realisieren kann.

WUT-MUT
Auch die WUT-MUT-Botschaft gibt es als A-2-PLAKAT und als Quer-DIN-Postkarte. Die Botschaft heißt in voller Fassung: „Habe MUT, Deine WUT zu zeigen … Nimm Deine WUT nicht still-schweigend hin, schlucke Deine WUT nicht runter, überspiele sie nicht und verdränge sie nicht …“ WUT macht DEN und DIE KRANK, der/die seine WUT nicht zeigt, die ihre WUT nicht zeigen, die ihre WUT nicht rauslassen … – Darum noch ein-mal, liebe TFD-Fellows und liebe TFD-Alumni: „Habt MUT, Deine und Eure WUT zu zeigen …!!!“ – Dann aber folgt etwas Entscheidendes. Nach dem WUT-ZEIGEN heißt es: „WANDLE Deine WUT!!! – Zeige – erneut auch diesen neuen! – MUT! – MUT, das zu verändern, was WUT in Dir auslöst!!! – Denn nur SO verändern sich die Verhältnisse. Und DARAUF kommt es an!!! Oberflächenkosmetik, Beschwichtigungsmaßnahmen
u. ä. reichen nicht …

Ich mache EUCH ein Angebot –
als DANK für all das, was Ihr tut, für all das, was Ihr leistet:

wenn ich das nächste Mal diese PLAKATE und solche MAXI-POST-KARTEN drucken          lasse, dann werde ich EUCH mit Eurer Identität, mit Euren Marken-Zeichen, mit Euren Logos auf diesen Dokumenten – mit weiter Verbreitung -, als Gewährs-Personen und als Gewährs-Organisationen, also mit TEACH FIRST DEUTSCHLAND und mit SCHÜLER HELFEN LEBEN, ausweisen.
Soll ich das tun?
Seid IHR damit einverstanden?
Ist das SINN-VOLL in EUREM SINNE?[7]

MUT
Und weil ja dennoch nicht auszuschließen ist, dass selbst EUCH einmal der MUT aus- geht, ausgeht ob der Vielfalt und manchmal der schieren Grenzenlosigkeit von Unge-rechtigkeiten in der obwaltenden Gesellschaft, dass auch denen, für die Ihr DA seid, dass denen der MUT ausgeht, gibt es die MUT-Karte[8], die ich jetzt EUCH, wenn Ihr sie wollt, überreiche. Und die IHR bekommen könnt für ALLE DIE, die IHR immer und immer wieder SIE- und ER-MUT-igen wollt, SIE- und ER-MUTigen werdet! – Auf der Rückseite der – ursprünglichen! – MUT-Karte[9] steht:

WER KEINEN MUT ZUM TRÄUMEN HAT,
HAT KEINE KRAFT ZUM KÄMPFEN!

HABT ALSO MUT ZUM TRÄUMEN,
DAMIT EUCH DIE KRAFT ZUM KÄMPFEN NIE AUSGEHE!!!

Pardon, pardon: ich kann es einfach nicht lassen:
seid und bleibt auch eingedenk dessen, was uns Hilde Domin und Bertol Brecht sagen:

Nicht müde werden

Nicht müde werden

sondern dem Wunder

leise

wie einem Vogel

die Hand hinhalten

Hilde Domin

 

Die Schwachen kämpfen nicht.

Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde.

Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre.

Die Stärksten kämpfen ihr Leben lang.

 

Diese sind unentbehrlich.

[1]     Ich verrate nicht, dass meiner Frau, die auch hier anwesend ist, dass IHR – vor mir – die Rolle der Alters-
PräsidentIN „rechtmäßig“, meint „geburts-mäßig“, zustehen würde …
[2]     Im Verlag Studentenschaft, Bonn/Beuel, 1968, ist erschienen die grundlegende Schrift DEMOKRATISIERUNG DER HOCHSCHULE. ARGUMENTE ZUR DRITTELPARITÄT, verfasst von meinem schon genannten ASTA-Vorsitzenden-Vorgänger, Detlev Albers. Und ich habe als stv. vds-Vorsitzender für BILDUNGS-Fragen das „Vorwort des Herausgebers“ geschrieben, in dem es heißt: „Die Gleichberechtigung aller Hochschulmitglieder beinhaltet zum ersten Mal eine echte Mündigkeitserklä-rung der Betroffenen; die geborene Mitgliedschaft der Ordinarien in allen Gremien wird zugunsten eines demokratischen Repräsentationsprinzips aufgegeben; es entfällt die „mittelbauernhafte“ Abhängigkeit von Assistenten und Räten gemäß der von ihnen wahrgenommenen Verantwortung in Forschung und Lehre; der Student wird aus einem Objekt der Verwaltung ein Subjekt der Gestaltung … Damit aber ist bestätigt, dass die Forderung der Drittel-PARITÄT den Versuch nach institutionalisierter Garantie für eine permanente Diskus-sion und Aktion aller für alle in einer sich immerzu zu reformierenden Hochschule darstellt …“ – Dieser meiner Feststellung von damals „Möge die Radikalität der Rationalität … Anlaß und Ursache sein, um einen gesamtgesellschaftlichen Demokratisierungsprozeß einzuleiten“, kann ich auch 49 Jahre später nur zustimmen, zustimmen, zustimmen … – Ich bitte auch um Verständnis dafür, dass ich hier erwähne, dass eine Fassung der Drittel-PARITÄTS-Schrift vor mir liegt, in die Detlev Albers, der schon vor Jahren, viel zu früh, verstorben ist, mir in Handschrift am 18. Mai 2004 geschrieben hat: „Für Otto Herz, in nostalgischer Erinnerung und ein bisschen Stolz auf die Träume unserer Jugend“. – Dank dieser persönlichen Widmung von Detlef ist mir dieses Exemplar der Drittel-PARITÄTS-Schrift ganz besonders „heilig“ …  
[3]     Siehe z. B. Oberstufen-Kolleg Bielefeld – Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Oberstufen-Kolleg _Bielefeld  und Laborschule Bielefeld – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Laborschule_Bielefeld;
siehe aber auch die umfangreiche Literatur, die es von und zu diesen Schulen – und ihrem gedanklichen Umfeld, z. B. zum Stichwort „Ent-Schulung“ oder „Vorrang der Bewährung vor der Bewertung“ und, und, und – gibt. – Stv. sei hier nur genannt: HUBER, Ludwig/TILLMANN, Klaus-Jürgen: Versuchsschulen und das Regelschulsystem – Bielefelder Erfahrungen. IMPULS/AMBOS Sonderband. Bielefeld 2005, 258 S.. –
In einer Besprechung von Jürgen Baumert in DIE ZEIT vom 30. 09. 2004 heißt es – eine Aussage, der ich mich nachdrücklich anschließe; sie gilt 2017 nicht weniger als sie schon 2004 Zustimmung verdiente: „Wir brauchen mehr Mut zu pädagogischen Experimenten. Es gibt in Deutschland nur eine Handvoll Versuchsschulen. Das müssten mehr sein. … Wir müssen uns vom Mut zum Neuen leiten lassen statt von der Angst vor dem Scheitern.“ – Dass wir in Deutschland mehr komplexe VERSUCHS-Schulen brauchen, nicht nur mehr oder weniger eingeschränkte Schul-VERSUCHE, darauf habe ich freilich an herausgeho-bener Stelle schon im Jahre 1997 (!!!) nachdrücklichst hingewiesen: in meiner Replik auf die Bildungs-Freiheits-Rede des Ruck-Bundespräsidenten Roman Herzog. – Mein Vorschlag vor immerhin 20 (!!!) Jahren, hieß: „Es gibt in der Bundesrepublik etwa 40.000 Allgemeinbildende Schulen … Könnten nicht 1 Prozent dieser Schulen ausdrücklich den Status von experimental schools bekommen? Experimental schools, die in großer Fürsorge für die ihnen anvertrauten Kindern den öffentlichen Auftrag haben, die Bedingungen des Lernens in radikal veränderten gesellschaftlichen Ausgangslagen vorausschauend zu erproben? – Wie soll ein so großer Tanker wie das Bildungswesen das nötige Erfahrungswissen und die wünschenswerte Handlungskompetenz ausbilden, wenn es nicht hinreichend viele flinke, manövrierfähige, ausdrücklich auch utopisch anmutende Flitzer gibt, die sich in Gewässer vorwagen, die für den großen Tanker noch gänzlich unerreichbar scheinen? – Utopien sind die Wahrheiten von morgen. Wer heute keine Utopien wagt, liegt morgen mit Gewissheit daneben …“  Siehe: „Wer gegen Noten ist, ist nicht gegen Anstrengung. Eine Replik auf die Rede von Bundespräsident Roman Herzog zur Bildungspolitik. / Von Otto Herz. In: Dokumentations-Sonderseite der Frankfurter Rundschau, S. 14, Samstag, 22. November 1997, Nr. 272. – Wer an einem Sonder-Nachdruck interessiert ist, kann diesen von mir bekommen. –
Wenn IHR EUCH das nächste Mal in Bielefeld zu einem SUMMIT oder ähnlichem trefft, dann sollten wir auf jeden Fall gemeinsam einen Besuch in diesen Reform-Schulen – sach-, sozial- und selbst-kritisch – in Erwägung ziehen!!!
[4]     Indem ich jetzt TFD und SHL in dieser besonderen Weise herausstelle, habe ich auch ein bißchen ein schlechtes Gewissen, weil es ja noch viele, viele andere besondere Menschen-Gruppen gibt, die auch die nachfolgende Anerkennung und Wertschätzung verdienen … – Bei allen Ungenannten, die aber zu Recht würden genannt werden könn(t)en, ja, „eigentlich“ genannt werden müss(t)en, bitte ich um Verständnis, bitte ich um Nachsicht, dass ich SIE hier jetzt nicht aufführe, SIE jetzt hier nicht nament-lich nenne, obwohl auch SIE in vergleichbarer Weise als Hoffnungs-TÄTER gemeint sind und auch für mich eine besonders große, durchaus auch persönliche Bedeutung haben… IHR werdet, das verspreche ich EUCH, bei anderer Gelegenheit an anderen Orten dann auch namentlich genannt!!! – In besonderer Weise gilt das z. B. für www.forikolo.de. – Aber auch z. B. für die unesco-projekt/modell-schulen (ups), dem weltweit größten Schulnetz, in deren Beirat für die deutschen ups ich derzeit bin. https://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO-Projektschule. ups kann nur werden, kann nur sein und kann nur bleiben, wer konkret ausweisen kann, dass sie als Schulgemeinschaft nachhaltige Dienste leistet für eine PÄDAGOGIK FÜR DEN FRIEDEN, was ja nicht konkret zu denken und nicht real zu gestalten ist, ohne eine Praxis des interkulturellen Verstehens und der multikulturellen Verständigung … – Siehe dazu auch mein Zitat, das auch  als MAXI-Postkarte vorliegt: „Die Zukunft der Welt braucht eine Schule, in der die Vielfalt der Kulturen WAHR-lich zuhause ist. Zum Verstehen der und zur Verständigung zwischen den Kulturen beizutragen, kein WERT-vollerer Auftrag für jede Schule. Versagt eine Schule vor diesem Anspruch, versagt sie vor der ZUKUNFT DER WELT.“
Die Odenwaldschule (OSO), deren Schüler ich 1962 – 1965 als Industriestipendiat der Fa. Carl Freudenberg sein durfte und die mich in allen Dimensionen meiner Person entscheidend biogra-phisch geprägt hat, war „natürlich“ eine ups. – Die LABORSCHULE BIELEFELD und das BIELEFELDER OBERSTUFEN-KOLLEG sind „natürlich“ ups. Von ihnen sind auch ausgegangen und wurden anfangs koordiniert die INTERNATIONALEN PROJEKTTAGE DER SOLIDARITÄT. – Siehe dazu: BLOECH, Falk; LENZEN, Klaus-Dieter; NOVOTNY, Petra; STROBL, Gottfried; WINTER, Felix (1999): Projekttag Tschnernobyl. Internationale Schulkooperation zu einem Schlüsselproblem. Weinheim: Beltz. – In diesem Buch befindet sich auch meine Rede zum Abschluß des ersten Interna-tionalen Projekttages der Solidarität, leider in einer gekürzten Fassung. Die vollständig-ursprüngliche Fassung ist bei mir, otto.herz@gmx.de, zu beziehen. Als die NaSch, die Nachbarschaftsschule in Leipzig-Lindenau, ein „Kind“ der FRIEDLICHEN REVOLUTION 1989, ich durfte mit ein „Geburts-Helfer sein, ihren 20. Geburtstag feiern konnte, habe ich in meiner Geburtstags-Fest-Rede die Bitte an die Schule gerichtet: „… die NaSch sollte sich darum bemühen, in absehbarer Zeit eine unesco-projekt-schule zu werden. Sie gehörte dann zum weltweit größten Schul-Netz …“ – M. W. ist dieser Bitte bis heute noch nicht entsprochen. © Sonderdruck: „Wer den Mut zur Erinnerung hat, hat auch Zukunft.“ Elias Canetti. Oder: „Herkunft zeugt Zukunft. Welche Herkunft der NaSch möge ihre Zukunft be-zeugen?“
[5]     „Wie der SOZIALE TAG nach Deutschland kam …“: das erzählen RHYS NÖLKE, rhys@gmx.de, und otto.herz@gmx.de in einem noch unveröffentlichten Manuskript … In Kurzfassung: Rhys und Otto
brachten den SOZIALEN TAG aus Skandinavien, aus Norwegen mit, als sie in Lillehammer bei einer Europäischen Konferenz TEACHER FOR PEACE waren …
[6]     Ich spreche HIER nur EUCH von TFD persönlich an, weil IHR TFD-Fellows und Alumni vor mir sitzt. Ich mei-ne aber alle je Aktiven von SHL, von SCHÜLER HELFEN LEBEN, z. B. auch ausdrücklich mit …
[7]                  Die Frage richte ich natürlich auch an SCHÜLER HELFEN LEBEN …
[8]     Die MUT-Karte ist eine ursprüngliche Erfindung von Margret Rasfeld aus der Zeit, als sie Schulleiterin der Gesamtschule Essen-Holsterhausen, AGENDA-Schule, war.  Auf der Rückseite der Ursprungs-MUT-Karte steht: „Die MUT-Karte, ein Baustein aus dem Schulprogramm: www.gesamt-
schule-essen-holsterhausen.de. – Bezug: Stiftung CIVIL-COURAGE. c/o www.otto-herz.de. Otto.herz
@gmx.de. Gestaltung: noDesign. © Schmitz Junior Essen. Buchhandlung für Kinderliteratur
[9]     Inzwischen gibt es verschiedene Abwandlungen der MUT-Karte … Auf der Karte z. B., auf der jetzt steht: MUT zum Träumen! MUT zur Verantwortung! ist angegeben: © M. Rasfeld. Margret.rasfeld@gmail.com. www.ev-schule-zentrum.de. – MIR ist noch diese Aussage wichtig, die ich üblicherweise im Zusammenhang mit der Zur-Verfügung-Stellung der MUT-Karte treffe:
MUT bekommt Mensch – normalerweise – nicht geschenkt! Darum erbitte ich für jede MUT-Karte EINEN EURO, um mit dem Ertrag dann wieder – ggfs. auch auf andere Weise – MUT verbreiten zu können …